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Stellungnahme der Bildungsdirektion

Sehr geehrter Herr Pommer,
 
als Mediensprecherin der Bildungsdirektion für Wien möchte ich mich bezüglich der heutigen Berichterstattungen der Kronen Zeitung (Print und online), unter dem Titel „Mutter überreicht Lehrerin Burka“, mit Ihnen persönlich austauschen. Die Pressefreiheit ist selbstverständlich ein wichtiges Gut unserer Demokratie. Die journalistische Sorgfaltspflicht gebietet es, dass Stellungnahmen eingeholt werden. Dies ist in diesem Fall nicht erfolgt, weder bei der Schulleitung noch bei der Bildungsdirektion für Wien sind Anfragen eingegangen und wir hatten folglich keine Möglichkeit, uns zu äußern.
 
Die Schulleitung hat mit ihrem Team gesprochen und niemand kann die im Artikel erwähnte Burka-Übergabe bestätigen, genauso wenig hat ein Sitzkreis stattgefunden, in dem der Koran gelesen wurde und auch die Aussage, dass ein Familienclan vor dem Lehrerzimmer auf eine Pädagogin gewartet habe, entspricht nicht der Wahrheit und entbehrt jeder Grundlage. Ich ersuche Sie aufgrund dessen, den Beitrag von Ihrem Online-Portal zu nehmen.
 
Gerade in der Berichterstattung über Kinder und Jugendliche sind Medien besonders gefragt, umfassend und objektiv zu berichten. Denn diese unzutreffende Berichterstattung verunsichert Schülerinnen und Schüler sowie Eltern. Die Schulleitung und Lehrpersonen sind fassungslos ob der unrichtigen Berichterstattung und dies besonders in den Tagen der Schuleinschreibung, Tagen an denen Kinder mit ihren Eltern zum ersten Mal in die Schule kommen, in der sie im Herbst ihre Schullaufbahn starten.
 
Gerne lade ich Sie ein, die Schule zu besuchen, einen Einblick in den Schulalltag zu bekommen und mit der Schulleitung persönlich zu sprechen.
Im Anhang schicke ich Ihnen einen Ausschnitt aus dem Mail der Schulleitung mit.
 
Für Rückfragen stehe ich jederzeit zur Verfügung.
 
Mit der Bitte den Erhalt meiner E-Mail kurz zu bestätigen.
 
Vielen Dank und mit freundlichen Grüßen
Tabea Grießner

Stellungnahme des Elternvereins

Sehr geehrte Damen und Herren,

als Elternvereinsobfrau der VS Felbigergasse habe ich mit einiger Irritation Ihren Artikel (24.1.2024) über unsere Volksschule gelesen, in welchem Sie behaupten, Familienclans würden versuchen, Lehrerinnen einzuschüchtern, Kinder würden außerhalb des Religionsunterrichts aus dem Koran vorlesen und eine Lehrerin habe von der Mutter eines ihrer Schüler eine Burka überreicht bekommen.
Nachdem nichts davon in der VS Felbigergasse tatsächlich passiert ist, kann es sich nur um einen Fantasieaufsatz handeln, der versehentlich in Ihre Zeitung gerutscht ist, denn schlechte Recherche möchte ich Ihnen keinesfalls unterstellen.

Die Schülerinnen und Schüler der VS Felbigergasse spiegeln die Durchmischung Penzings wider – es gibt Kinder verschiedenster Herkunftsländer und Religionen. Wünschen wir Eltern uns mehr Personal und Fördermittel, um diesem Umstand gerecht werden zu können? Ja, absolut! Wäre mehr Unterstützung für die LehrerInnen an unserer Schule, die sehr auf das Gemeinschaftsgefühl unter allen Kindern achten, notwendig? Ja, absolut! Wäre jemand, der Arabisch spricht, als DolmetscherIn im Umgang mit den Eltern hilfreich? Ja, absolut!

Anhand einer Fantasiegeschichte muslimische Eltern als Sündenbock zu verunglimpfen und dabei den Ruf der VS Felbigergasse zu schädigen, trägt aber in keiner Weise dazu bei, die Situation für irgendjemanden zu verbessern. Mir drängt sich daher die Frage auf, was genau der Zweck dieses Artikels war, denn Informationsgehalt hat er keinen.

Der Vorstand des Elternvereins Felbigergasse fordert Sie daher auf, eine Richtigstellung zu veröffentlichen, um den Schaden, den Sie durch diesen Artikel angerichtet haben, wenigstens etwas einzudämmen.

Mit freundlichen Grüßen
Mag.a Coralie Riedler                                                                                                               
Elternvereinsobfrau EV Felbigergasse